Hambühl

In einer nach dem 17. Juli 1172 ausgestellten Urkunde erscheint ein Engelmar von "Hagenbuhel" als Zeuge. Mit ihm wird der Ort zum ersten Mal erwähnt. Der Würzburger Bischof Gottfried von Hohenlohe (1317 - 1322) verleiht dem Gutend von Seckendorff den Zehnten von einer Wiese in "Haimbubel", den dieser zunächst allein und später mit einem gewissen Hörauf und den Brüdern Arnold und Aberdas von Seckendorff zu Lehen trägt.

In dem Lehenbuch Gerlachs von Hohenlohe findet sich unter dem 21.März 1357 ein Eintrag, daß Hans von Abendberg einen Garten mit einem Schafhaus in "Haunbühel" als Lehen empfangen hat. Das Geschlecht der von Abendberg, das auf dem Abendberg bei Stübach eine Burg hatte, wird auch in einer zweiten Urkunde erwähnt und zwar geben Konrad von Abendberg zu "Hannbuhel" am 9. September 1377 bekannt, daß sie von Burggraf Friedrich Castell'sche Lehen empfangen haben. Die
Burggrafen sind seit etwa 1361 hier als Lehensherren nachweisbar. Im Jahre 1414 trägt ein Hans Seitz zwei Morgen Acker "am hanpugel" von Burggraf Johann III. zu Lehen. Daneben verleihen auch die Grafen von Castell Güter in "Hanpühel", so am 25. August 1479 an Konrad von Berlichingen. Am 5. Februar 1414 erklären Erhard von Abenberg zu Stübach, die Gotteshausmeister der Kapelle sowie die Dorfmeister und die ganze Gemeinde "zu Hambühel in der Pfarrei Nesselbach gelegen", daß alle Güter, Zinsen etc. die zur künftigen ewigen Messe nach "Hambühel" gehören, lauter freies Eigen sind: zu den Gütern gehören u. a. zwei Tagwerk Wiesmahd, genannt die "Hirßnaglerin", unterhalb des Dorfes bei der "Merckmühle" gelegen. An diesem Tag wird also eine ewige Messe gestiftet, was bedeutet, daß Hambühl einen eigenen Kaplan hat. Um 1465/65 ist der Ort sogar eine eigene Pfarrei. Nach der Einführung der Reformation wird die Matthäuskirche jedoch nach Baudenbach eingepfarrt.

1718 leben in Hambühl 28 Familien als brandenburg-bayreuthische Untertanen. In dem 1800 erschienenen 2. Band des von Bundschuh herausgegebenen Lexikon von Franken wird das vorzügliche Starkbier, das man in Hambühl braut, sehr gelobt. Im Jahr 1829 zählt der Ort 40 Familien mit 206 Einwohnern. 1867 leben in Hambühl 228 Menschen. Seit dem 1. Januar 1972 ist Hambühl in den Markt Baudenbach eingemeindet.